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In Fortsetzung unserer Serie über
bildliche Erinnerungen begeben wir uns heute in den Schweizer Jura. Wir präsentieren der p.t. Leserschaft ein im Januar 2013 in einer Schweizer Brockenstube (Altwarenladen) entdecktes Album eines vorerst anonym bleibenden Herren. Dank Beschriftung ist auszumachen, dass es im Jahr 1918 entstanden ist und Photos in und um Porrentruy, auf deutsch Pruntrut, im Schweizer Jura, zeigt.
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Kartonpapier mit Goldprägung |
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"Erinnerung an einige schöne Stunden, die wir gemeinsam in Porrentruy verbracht haben. Herbst 1918" |
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"Die zwei Freunde!" |
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"Die Familie vom Pfarrhaus." |
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(zum Vergrössern klicken) |
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"Die jungen Reiter!" |
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"Es lebe das Reiten!" |
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"Erinnerung an ein Missverständnis [? malentendu ?]. Sainte-Croix 5.XII.18." |
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"Militärsilhouetten vor dem Himmel von Ajoie." |
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(zum Vergrössern klicken) |
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"Im Nebelmeer." |
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"Vorbereitung einer Predigt." |
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"Hör zu, Liebling" |
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"Villa der 'Abende'" |
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"Mama???!" |
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"Die Blume des Pfarrhauses." |
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"Der Zoo!!" |
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"Suzi und Teddy-Bär" |
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"Suzi auf der Bühne" |
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"Der Frühling. Von Hiller. Der Monat Mai so sanft und froh... Zukünftiger Sänger!" |
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"Jean-Jean, iss schnell deine Suppe.." |
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"Oh! Madonna [?]!!!...." (zum Vergrössern klicken) |
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"Beisst es denn!!" |
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"Der preisgekrönte Flieger." |
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"So ist recht" |
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"Jean-Jean! Kommt denn der Herr Staehelin?" |
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"(Bereit) Um "graphiert" zu werden" |
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"Zerstreuung des Herrn Pfarrers an einem Sommertag!" |
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Dieses Photo war lose im Album |
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FIN |
Betrachtungen: Durch einen Hinweis im Inneren des Albums - der Name "Staehelin" als Beschriftung unter einem Bild - in Kombination mit dem Aufkleber auf dem Umschlag - "John E. St." ergibt sich dieses Album als Nachlass des Schweizer Psychiaters
John E. Staehlin (1891 -1969). Ein
Photovergleich mit John Staehelin im reiferen Alter bekräftigt dies. Familie und Wissenschaft stellen wir gerne das Original zur Verfügung, mit Bitte um
Kontaktaufnahme.
Porrentruy 1918: Ein Ort im Norden des Schweizer Jura, nicht weit von der Grenze zu Frankreich und dem damals deutschen Elsass. Es ist die Endphase des 1. Weltkriegs, der die Schweiz umschliesst, deren Grenzen aber nicht überschreitet. Die Schweizer Armee ist jedoch in Bereitschaft. Eine solche Garnison, oder ein Militärlager, muss sich wohl in Porrentruy befunden haben. So finden sich denn auf den Photos auch Szenen der Kavallerie, sowie des Feldlagers, mit gesunden Militärs bei geselligen Abenden wie auch rekonvaleszenten Soldaten im Lazarett, mit der Krankenschwester in ihrer Uniform. Ein weiterer Hauptort ist jedoch das Private. Es ist die Familie des Pfarrers, der Haushalt der Pfarrei, der viel Platz einnimmt in der Darstellung. Die Kinderschar, welche die stolzen Reiter auch aufs Pferd nehmen, im Zoo oder beim Theaterspielen und Singen. Familienalltag im Pfarrhaus, in den die Soldaten - oder zumindest Herr Staehelin - ganz natürlich eingebunden waren. Der Herr Pfarrer neckisch mit seiner Frau ("'Ecoute, chérie!"), beim Vorbereiten seiner Predigt und noch einmal beim enspannenden Malen in der freien Natur. Ich denke daran, dass Herr Staehelin, gebürtiger Basler, vielleicht in diesem Jahr 1918 in Porrentruy stationiert war, dass er vielleicht bei der Familie des Pfarrers, im Pfarrhaus, wohnte. Dass vielleicht auch das Lazarett im Pfarrhaus selbst untergebracht war. Vielleicht war es der Pfarrer, der in der Folge seinem vertrauten Freund dieses Album zusammengestellt hat und dem wieder in den Zivilberuf zurückgekehrten Staehelin eben als Erinnerung an diese gemeinsame Zeit 1918 zugestellt hat. Dazu passend das rot-weisse Freundschaftsband, das unter dem an der Spitze stehenden Portrait von John Staehelin geschlungen ist auf dem liebevoll gefertigten und gemalten Baum, der in all seinen Verzweigungen einem Stammbaum ähnelt und nochmals alle im Pfarrhaus zusammengekommenen Personen vereint.
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